Weihnachtsgottesdienst – Besinnung
Dieses Jahr startete der Schulgottesdienst so, wie es das Thema „Besinnung“ vermuten ließ – ganz besinnlich. An der Harfe spielte Mia Mailänder eine wunderschöne Melodie, das Licht in der Kirche war gedimmt, es herrschte totale Stille und dann zog mit Schüler/-innen der Klassen 5 sprichwörtlich das Licht ein. Langsam trugen sie Kerzen aus Bienenwachs, gespendet von einem Opa, der Imker ist, nach vorne und platzierten sie auf dem Altar..
Nach diesem schönen Beginn folgte ein erster Auftritt des Schüler- Lehrerchores mit dem Taizélied „Aber du weißt den Weg für mich.“
Dass der Chor ein Taizélied sang war kein Zufall, sondern setzte einen Akzent, der sich als Motiv durch den gesamten Gottesdienst zog:
„Wir wollen heute vor allem Taizélieder singen“, erklärte Stefan Bier, der wieder durch den Gottesdienst führte.
„Taizé ist eine Gemeinde in Frankreich und dort bemühte sich der Schweizer Roger Schutz-Marsauche ab 1940, den Menschen in Frankreich beizustehen, die unter dem Krieg litten. Er nahm Flüchtlinge auf, darunter auch Juden, und gründete nach dem 2. Weltkrieg die erste ökomenische Mönchsgemeinde.“
Es folgte ein Kommentar der Oberstufe mit Gedanken zur Besinnung und Meditation, in der die Schülerinnen von 3 beeindruckenden Ordensfrauen aus der Vergangenheit erzählten, ein weitere Gesangseinlage des Chores und dann die Predigt.
„Kennt ihr Michael Endes Mo?“, begann Herr Bier seine Predigt mit einer Frage an die Schülerschaft.
„Er kämpft gegen die grauen Männer, die die Zeit stehlen und genau so kommt einem das heute doch auch manchmal vor in der eigentlich ‚besinnlichen Adventszeit’… Wir alle sind im Stress, Arbeiten müssen geschrieben, Geschenke noch besorgt werden. Wenn wir dann in den Ferien ankommen sind wir erst einmal total erschöpft. Das ist aber eigentlich nicht die Idee dieser Zeit.“
Von hier aus nahm Herr Bier noch einmal Bezug auf die Ordensfrauen Hildegard von Bingen, Theresa von Avila und Edith Stein und meinte, „das waren starken Frauen und sie waren aktiv in der Welt. Aber was gab ihnen die Kraft dafür?“
Ruhe, Meditation und Momente der Besinnlichkeit hätten sie immer wieder Gott und damit auch ihre Kraft finden lassen. Und genau deshalb sei es auch für uns alle wichtig, in der Weihnachtszeit nicht nur von einem Event zum nächsten zu hetzen, sondern auch einmal inne zu halten.
„Überlegt euch einmal warum wir uns etwas schenken an Weihnachten. Geschenke sind Ausdruck unserer Beziehung zu den Menschen, die wir lieben. Und was ist das größte Geschenk das wir machen können? Zeit! Schenkt euren Lieben Zeit, aber schenkt auch euch selbst einmal einen Moment Zeit und denkt darüber nach, was euch wichtig ist. So kann man an Weihnachten wirklich die Kraft finden, die es braucht, um danach wieder in die Welt hinauszugehen und sie aktiv zu gestalten und zu verändern.“
Nach einem gemeinsamen Lied, der Lesung der Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 und den Fürbitten der Klasse 9, folgte das Vater Unser, dieses vorgetragen in den verschiedensten Sprachen. „Wir sind eine große und bunte Gemeinschaft und wir gehören alle zusammen, das wollen wir damit zeigen“, erklärte Herr Bier, bevor Schüler/-innen auf deutsch, spanisch, französisch, englisch, aber auch kroatisch, ungarisch, ukrainisch, rumänisch und griechisch zu beten begannen.
Da unser Schulleiter Herr Behrens leider krank war, richtete in seinem Namen unsere stellvertretende Schulleiterin Frau Friedemann ein paar Worte an die anwesenden Gäste. Auch sie griff das Motiv der Besinnlichkeit, die man sich in dieser Zeit so sehr wünscht und doch manchmal vergeblich zu suchen scheint, noch einmal auf:
„Sich besinnen heißt, über den Sinn des eigenen Tuns nachzudenken. Was ist mir wichtig und wofür setze ich mich ein? Wenn wir das tun, dann wird uns klar, dass es in der Schule nicht nur um Noten geht, sondern auch darum, seinen Blick für das zu schärfen, was darüber hinaus wirklich wichtig ist.“
Den Abschluss des Gottesdienstes bildete dann das gemeinsame Lied „Oh du Fröhliche“ und ein tosender Applaus für alle, die an diesem wunderschön besinnlichen Gottesdienst beteiligt waren.
Auch wir danken wieder einmal allen Mitwirkenden für ihr Engagement. Vor allem bedanken wir uns bei Herrn Schmitt-Bohn, Mia Mailänder und dem Lehrer- Schülerchor für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes.
Allen wünschen wir nun eine frohe Weihnachtszeit!
Artikel: Re
Fotos: Re, Wr