Demokratie unter Druck – Schüler im Gespräch mit Simone Fischer

Wie kann man Demokratie stärken, wenn sie unter Druck steht? Diese und andere Fragen stellten Schüler/-innen der Klassenstufen 10 bis Jahrgangsstufe 2 am 20.11.2025 der Bundestagsabgeordneten Simone Fischer von den Grünen in einem Podiumsgespräch, das sie selbst moderierten.

Simone Fischer, seit über 20 Jahren in Stuttgart, ist erst seit Sommer 2023 Mitglied der Grünen, hatte aber schon lange viele Schnittmengen mit ihren Inhalten und arbeitete als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen bereits mit dem ehemaligen Oberbürgermeister Fritz Kuhn zusammen. Ihre politischen Schwerpunkte sind soziale Gerechtigkeit, Pflege und Gesundheit.

Auch ihre persönliche Geschichte prägt ihr Engagement: Als Kind sollte sie aufgrund ihrer Behinderung auf eine Sonderschule weit weg von ihrem Wohnort gehen. „Wir können Barrieren überwinden, wenn wir uns dafür einsetzen“, berichtete sie und erzählte, wie sie dank des Einsatzes ihrer Eltern und des Schulleiters gemeinsam mit ihren Freundinnen die Grundschule besuchen konnte.

Nach dieser kurzen Einführung zu ihrer eigenen Geschichte, drehte sich der erste Themenblock um die Demokratie. Auf die Frage, was ihr am meisten Sorge bereite, antwortete Fischer offen: „Wenn Menschen sich zurückziehen, weil sie sich nicht gehört fühlen und natürlich der Rechtsruck in der Gesellschaft.“ Zugleich gab sie Hoffnung: „Man muss im Gespräch bleiben. Wenn wir es schaffen, Alltagsprobleme – bei der Bahn oder bezüglich langer Wartezeiten für Arzttermine oder im Bürgerbüro – zu lösen, dann stärkt das auch wieder das Vertrauen in die Demokratie.“

Auf die Frage, wie man als Einzelperson die Demokratie stärken könne, sagte sie: „Man muss offen sein, neugierig bleiben und sich für demokratische Werte einsetzen. Da gibt es so viele Möglichkeiten und jeder muss da einfach seinen eigenen Weg finden.“ Ihren Appell wiederholte sie zum Schluss noch einmal und meinte an die Schüler/-innen gerichtet: „Bitte, mischt euch ein, da wo ihr könnt und wollt!“

Nach einem kurzen Exkurs zur Pflegepolitik landete das Gespräch bei der aktuellen Diskussion um die Wiedereinführung des Wehr- und Zivildienstes. Nachdem Fischer hierzu die Position der Grünen kurz geschildert hatte, gab sie die Diskussion direkt zurück an die Schülerschaft: „Dazu würde mich nun wirklich eure Meinung interessieren.“ Schnell entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen den Schülern. Das allgemeine Votum der anwesenden Jugendlichen war dann aber doch sehr klar: Ein verpflichtendes soziales Jahr für alle wäre sinnvoll. Es könnte z.B. beim allgemeinen Fachkräftemangel in der Pflege helfen, jungen Menschen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen und sei auch eine Chance etwas zurückzugeben. So argumentierte ein Schüler beispielsweise: „Wir alle profitieren von kostenloser Schulbildung. Ein verpflichtendes soziales Jahr wäre dann auch eine Art, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben.“ Wichtig war allen an der Diskussion Beteiligten aber auch die Wahlmöglichkeit zwischen Wehr- und Zivildienst.

Zum Abschluss wurde es noch persönlicher. Auf die Frage nach eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung berichtete Fischer: „Ich hatte immer das Glück, dass die Menschen meine Fähigkeiten gesehen haben. Natürlich erlebe aber auch ich abfällige Kommentare und, dass Menschen sich über mich lustig machen, aber ich versuche, das eher als deren Problem zu sehen.“ Sie betonte: „Inklusion ist so wichtig. Wenn Kinder gemeinsam aufwachsen, kann das sehr helfen.“

 Ihren finalen Appell richtete sie direkt an die Schüler/-innen: „Habt Mut, euch für die Demokratie stark zu machen, seid dabei respektvoll anderen gegenüber und fangt einfach im Kleinen an.“

Die Veranstaltung machte deutlich: Demokratie lebt von Beteiligung, Austausch und Engagement – und jeder kann einen Beitrag leisten.

Wir danken allen Beteiligten, insbesondere Herrn Schuhmacher und den verschiedenen Moderatoren-Teams, sehr für die Organisation dieser spannenden Veranstaltung.

Artikel: Re
Fotos: Wr

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