Anhaltende Dürreperioden, Wasserknappheit, außer Kontrolle geratene Waldbrände, Überschwemmungen – die Liste der Naturkatastrophen, die wir in den letzten Jahren beobachten mussten, scheint endlos zu sein. Was lässt sich also tun, um den Klimawandel zu stoppen und auch zukünftigen Generationen noch ein gutes Leben auf der Erde zu garantieren? Genau mit dieser Frage beschäftigten sich im letzten Schuljahr am Hölderlin-Gymnasium die Teilnehmer*innen des Projekts "Klimahelden".

Am letzten Donnerstag, dem 07.10., fand nun die Preisverleihung am Hölderlin-Gymnasium statt. Nach einigen einführenden Worten des stellvertretenden Schulleiters Herrn Behrens umschrieb Herr Zbik, der als verantwortlicher Lehrer das Projekt maßgeblich mitorganisiert und geleitet hatte, noch einmal die Grundidee von "Klimahelden".



Zunächst setzten sich die Schüler*innen eingehend mit dem 1,5-Grad-Ziel der Klimakonferenz in Paris von 2015 und den sich daraus ableitenden Klimazielen der Bundesregierung auseinander. Anschließend folgte die Bestimmung des eigenen ökologischen Rucksacks der Schüler*innen, um so ein besseres Bewusstsein auch für die eigene Verantwortung beim Klimawandel zu schaffen. Unterstützung dabei erhielten die Projektteilnehmer von Valeria Anselm von Fridays for Future sowie Dörte Meinerling von planbar hoch drei.

Dann folgte der eigentliche Schwerpunkt des Projekts: Welche potentiellen "Klimahelden" gibt es in Stuttgart selbst, die mit ihrer Arbeit maßgeblich an einer klimagerechten Stadtentwicklung mitwirken? Dies zu recherchieren war die Kernaufgabe der Schüler*innen aus den teilnehmenden 10ten Klassen. In einer schulinternen Abstimmung durften schließlich alle gut 600 Schüler*innen des Hölderlin-Gymnasiums die Preisträger des Projekts "Klimahelden" küren.

Auf Platz eins landete schließlich das Food-Sharing-Café "Raupe Immersatt" am Hölderlinplatz. "Uns hat einfach überzeugt, wie die Raupe Immersatt das Problem von Essensverschwendung in Deutschland angeht", erklärten die preisüberreichenden Schülerinnen.



Dicht gefolgt auf Platz zwei wurde der Unverpacktladen "Schüttgut" in der Vogelsangstraße ausgezeichnet. Das Unternehmen setzt auf eine Reduktion von Plastikverbrauch und legt Wert auf frische und ökologisch produzierte Lebensmittel. "Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, haben wir eine Chance, dem Klimawandel wirksam entgegenzutreten. Dazu braucht es euch als junge Generation und auch uns, die schon etwas Älteren", meinte Jens-Peter Wedlich, der Inhaber von Schüttgut zu den Schüler*innen.



Am drittbesten hatte den Högy-Schüler*innen die "Wanderbaumallee" gefallen, die bereits seit 2019 monatlich durch Stuttgart zieht und mit ihren Bäumen und einladenden Sitzgelegenheiten versucht, die Stadt etwas grüner zu machen.




An dieser Stelle hat sich auch eine schöne Synergie zwischen den Preisträger*innen und dem Hölderlin-Gymnasium Stuttgart ergeben: Zwei Wanderbäume der Wanderbaumallee haben mittlerweile ihren endgültigen Verweilort am Hölderlin-Gymnasium gefunden. Im Rahmen des Wanderbaumabschieds von der Dornhaldenstraße nähe Marienhospital wurden die Bäume über die Stadtmitte und den Feuersee in die Schule transportiert. Damit die Bäume beweglich bleiben, hatte das Team der Wanderbaumallee die Bäume in fahrbare Untersätze gepflanzt, die dann von Freiwilligen geschoben wurden. Am Högy wurden sie dann unter fachkundiger Anleitung von Nicola Poppitz von allen am Umzug beteiligten eingepflanzt. Sie stehen symbolisch für ein gelungenes Projekt und werden die Schüler*innen hoffentlich noch lange an die wichtigen Grundlagen erinnern, die sie sich im Projekt erarbeitet haben.




Abschließend sagte Herr Zbik zu den Schüler*innen: "Bei einer ersten Umfrage zu Beginn unseres Projekts meinte nur etwa die Hälfte von euch, dass der Klimawandel euch direkt betrifft. Das hat mich damals doch etwas überrascht und ich hoffe, dass eine neue Umfrage dazu inzwischen ganz anders aussehen würde." Wir wünschen es mit Herrn Zbik und den neuen "Klimahelden" Stuttgarts.