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Besuch von Frau Dror

Mittwoch, 04.03.20

Wieder einmal durfte sich das Hölderlin-Gymnasium am 18.02.2020 über den Besuch von Frau Dror freuen. Die inzwischen 99-Jährige erzählte den Schülern der 9. Klassen und Teilen der Oberstufe in einem fast zweistündigen Vortrag von ihrem Leben und ihren Eindrücken als Jüdin während der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland.



Geboren in Königsberg wuchs Frau Dror zunächst ganz normal auf, spielte mit ihren deutschen Freunden und ärgerte ihre Lehrer. Doch dann kamen 1933 die Nationalsozialisten an die Macht und alles änderte sich.
"Meine Mutter nahm mich zur Seite und erklärte mir, Rachel ab heute darfst du deinen Freund nicht mehr sehen. Ich habe das gar nicht verstanden. Am Tag zuvor hatten wir doch noch zusammen gespielt – was sollte jetzt so anders sein?", berichtete Frau Dror von dem ersten einschneidenden Erlebnis.

1938 gelang ihr noch die Ausreise nach Palästina, ihr jüngerer Bruder kam mit einem Kindertransport nach England. Ihre Eltern mussten allerdings bleiben. Zunächst in Italien interniert, kamen ihr Vater, der einst als Offizier im ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft hatte, und ihre Mutter 1944 schließlich nach Ausschwitz und wurden dort ermordet.

Mit diesen ausführlichen Eindrücken regte Frau Dror die Schüler zum Nachdenken an und stellte sich im Anschluss an ihren Vortrag den Fragen ihrer Zuhörer.



Hier ging es nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch über den immer stärker werdenden Rechtsruck heutzutage.
Das Erstaunliche liegt jedoch darin, dass Rachel Dror, trotz so viel Unglück, die heutige deutsche Generation nicht für die Verbrechen der Nationalsozialisten verantwortlich macht.
"Die heutige Generation hat keine Schuld an den Verbrechen der Vergangenheit, aber eine Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder passieren kann", sagt sie.



Wir möchten hiermit Frau Dror herzlichst danken und freuen uns bereits, sie erneut als Gast an der Schule begrüßen zu dürfen.
Artikel: Erwir, Moritz
Fotos: Hr. Rentschler

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